Detroit What? Es war ein sehr turbulentes Jahr, das vergangene Jahr - jedenfalls für den Künstler Marshall Mathers aka Eminem. Ein Jahr geprägt von Gerichtsverhandlungen, Scheidung und Verurteilungen. Seine fast abgedrehten Ansichten vermischt mit seinen verrückten Texten polarisierten und zogen des öfteren erhitzte Kontroversen nach sich. Auf der anderen Seite hatten diese einzigartigen Charakteristiken auch positive Auswirkungen. Darunter sensationelle Erfolge, allgemeiner Beifall der Kritik für sein tolles, zweites Album "The Marshall Mathers LP", zahllose Awards und Auszeichnungen - und schließlich zeigte das "blondhaarige-Rap-Phänomen" einen grandiosen Auftritt bei den Grammy Awards 2001. Was kommt als nächstes? Drei Grammys, zwei Source-Awards und ca. 14 Millionen verkaufte Alben später, verstärkt Eminem einmal mehr sein Bemühen, die in ihn gesteckten Erwartungen zu übertreffen. Diesen Juni wird Marshall Mathers mit Hilfe seines eigenen Shady Records Label der Welt offiziell fünf weitere Wortschmiede aus Detroit vorstellen. D12 (Proof, Denaun, Bizarre, Kuniva und Swifty) werden dann via des Debüt-Albums "Devil's Night" ihre ersten Schritte auf dem blutroten Teppich absolvieren. Benannt nach der berühmt-berüchtigten Nacht vor dem Halloween-Tag, als die Kids der City Amok liefen, präsentiert "Devils Night" Eminem und Co. am Mic, während sie ihre Lyrics schmettern - zu Produktionen von u.a. Dr. Dre (N.W.A., Snoop Dogg, Nas), DJ Head, D12s Kon Artist und Eminem selbst. Vom ersten Ton an legen Em und seine fünf Kumpane aus der Motor City rauh, ungezügelt und wild los - ja, sie verdoppeln die Menge der Mitstreiter sogar noch, indem sie sich jeder einen Zweitnamen zulegen, schaffen so noch mehr heiße Energie. Als da wären: Denaun Porter aka Kon Artis, Big Proof aka Derty Hairy, Swift aka Swifty McVay, Kuniva aka Rondell Beene und Bizarre aka Peter S. Bizarre. Und natürlich Eminem aka Slim Shady. Die 6-Mann Crew traf sich vor sieben Jahren in einem Detroiter HipHop-Shop, einem Schuppen, in dem sich die örtlichen Emcees jeder Couleur trafen, und voller Hoffnung ein, zwei Strophen in der "Saturday open-mic sessions" ablieferten. Mit der Zeit hatten sich Gerüchte über den "verrückten weißen Jungen" verbreitet - und schließlich hörte auch der stadtbekannte MC Proof von ihm. Die beiden trafen sich und respektierten sich aus dem Stand. "Ich erinnere mich, dass wir uns beide die gleichen obskuren Lines zuwarfen", erinnert sich Proof. "Ab da wusste ich, dass er seine Hausaufgaben als MC gemacht hatte." Die meisten Jungs von D12 hatten sich bereits mit ihren Solokarrieren im HipHop-Underground etabliert. Bizarre veröffentlichte 1997 seine Independent-EP "Attack Of The Weirdos", Swifty verdiente sich seine Streifen als die eine Hälfte des BMG/Mecca Don Records-Duos Rabeez, während der "Veteran" Proof seine Indie-Single "Searchin'"/"Anywhere" veröffentlichte. "Wir sind alle so eine Art Nachzügler", sagt Proof. "Also dachten wir uns, das beste würde es sein, uns zusammenzuschließen, um die verrückteste Gruppe zu formieren." Aus dem Stand fanden sie einen gemeinsamen Nenner und eine Basis für ihre rüden Inhalte, packten ihre Kräfte zusammen - eben unter dem Namen D12 (und dort entstand dann auch dieser bekannte Name Slim Shady...) "Wir schlossen damals einen Packt", sagt Eminem. "Wer immer von uns einen Vertrag ergattern sollte, würde den Rest nicht vergessen." "Devils Night" ist der Beweis für die Loyalität des Teams. Eine Kostprobe gaben die Boys bereits mit "Under The Influence" aus der "Marshall Mathers LP". Dann gab's die volle Dosis mit der ersten offiziellen D12-Veröffentlichung "Shit On You" - eine böse, aber eindrucksvolle Tirade, die unter den Fittichen von DJ Head entstanden ist. "D12 führt die Tradition der Motor City geradlinig fort", sagt Proof. "Wir tun alles, was uns möglich ist, die Kultur Detroits zu nutzen und zu verwerten, ein Detroit-Feeling der Musik beizufügen - uns so auch selbst an die alten Mo'town Tage zu erinnern." Bei dieser erstaunlichen Crew überraschte es denn auch nicht weiter, dass das D12 Debüt-Album "Devils Night" angefüllt ist mit unterschiedlichstem Material. Schon die erste Single "Purple Pills" verspricht Ärger, nehmen D12 ihre Hörer doch mit auf eine psychedelische Reise ins Land der "ultimativen, nicht-verschriebenen Medizin". Ein weiterer echter Party-Track ist "Blow My Buzz", eine Huldigung des Missbrauchs bestimmter "Substanzen" inkl. der Auswirkungen, die die Anstrengungen anderer Leute mit sich ziehen, einen guten "Kick" zu ruinieren. Obwohl eher der Schwarze Humor ein Ausdrucksmittel der Guys aus Motor City ist, zeigen sie doch auch ihre etwas seriösere Seite mit Songs wie beispielsweise "Pistol, Pistol". Um dann in "American Psycho" durch Bizarre wieder Texte rauszuhauen, die zu kontrovers, zu direkt sind, um sie niederzuschreiben... Seinem respektlosen Verhalten treu, lässt Em mit "Girls" ein wenig Dampf ab. Wie er selbst sagt, ist es sein Ziel, die zu treffen, die "meinen, ihren Kopf bei einer Schießerei aus dem Fenster stecken zu müssen", fasst Em zusammen. "Wenn es eine Fehde zwischen mir und einer anderen Person gibt, dann werft nicht noch eure zwei Groschen in den Hut, damit es auch von den Medien hochgepuscht wird", warnt Eminem, "denn ganz schnell seid ihr selbst diejenigen, die es treffen kann." Nicht wegzudenken aus diesem "erschütternden" Werk ist natürlich der große "spin-doctor" Dr. Dre, der vier Tracks dem fantastischen Album "Devils Night" beisteuerte. Einer, der mit Sicherheit dazu angetan ist, Aufmerksamkeit zu erzeugen, ist der tolle Track "Revelation", ein Aufruf zum Widerstand an alle, die die Nase voll haben von dem, was die Gesellschaft als richtig ansieht. Ein weiterer Tune, der die rauhe aber homogene Chemie D12s widerspiegelt, ist "That's How..." - manche Menschen "fucked up, locked up, messed up, beat up" (um nur ein paar zu nennen) sind...

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